Saisonbeginn – Was, wenn Sorgen aufkommen?

„Alle Jahre wieder“, vielleicht kennst du dieses Weihnachtslied. Es war das Lieblingslied meines Vaters und es kommt mir nicht nur an Weihnachten in den Sinn, sondern auch zu Beginn jeder cwirbelwind-Saison. Das Lager ist voll, die Taschen für die Läden sind genäht, die Bestellungen sind noch nicht im Haus, die Näherinnen möchten Arbeit und das Kässeli ist ziemlich leer.

Was braucht es da als Geschäftsführerin? Wie komme ich mit dem Druck klar? Wie gehe ich persönlich damit um?

Loslassen

Der Druck, genug einnehmen zu müssen, um die Arbeitsplätze meiner Angestellten zu sichern, ist da. Und jedes Jahr, wenn die Saison noch nicht richtig in Schwung gekommen ist, ist er besonders gross. Dann gilt es, loszulassen und gleichzeitig anzupacken. Es ist eine grosse Kunst, relevante Entscheidungen zu treffen, Ideen anzupacken, sie umzusetzen und sie gleichzeitig wieder loszulassen.

Danken

Wenn Sorgen aufkommen, habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, für das, was in den letzten Jahren war, zu danken. Ich danke auch im Voraus für all das, was mal sein wird. Und vor allem – und jetzt kommst du als Leser oder Leserin dazu – für jede einzelne Bestellung zu danken. Danke für diese Bestellung und danke für den Menschen dahinter und für das Kind.
Danken hilft vor Wanken. Probier`s mal.

Vertrauen

Ein grosses Wort. Und doch, es bleibt mir zu vertrauen, ins Produkt, in meine Intuition für die nächsten Schritte und schlussendlich in etwas Göttliches, indem sich Türen öffnen.

Wenn ich mich um mich selber drehe, wird meine Welt klein und mein Blick schmal. Auch ich als überaus positiver Mensch bin nicht davor gefeit, dem Negativen zu viel Raum zu lassen. Ich kann mich aber entscheiden, wie ich meine Gedanken lenke und womit ich meine Gedanken nähre. Das ist nicht immer ganz einfach und es ist oft eine Entscheidungs- und Übungssache. Nicht immer zwar, denn gewisse Dinge nehmen einfach ihren Lauf, ohne dass man viel machen kann. Packen wir an, was wir anpacken können und lassen wir los, was loszulassen ist, empfangen wir das, was für uns bereit steht.

cwirbelwind ist meine Lebensschule.

Die letzten Monate vor dem Kindergarteneintritt

Nur noch ein paar Monate, dann darf das Täschli mit in den Chindsgi

Die Zeit rennt: Nur noch knapp 5 Monate, dann ist es so weit: Kindergartenstart! Die letzten Monate, bevor das erste Kind in den Kindergarten kommt, sind aufregend. Nicht nur für das Kind, auch für die Eltern.

Insbesondere, wenn das Kind bislang hauptsächlich zu Hause betreut wurde, steht eine grosse Änderung im Alltag bevor. Bald wird der Tag einer vorgegebenen Struktur folgen müssen. Der frühe Morgen wird hektischer, unter Umständen stressig… Dafür folgen danach ein paar Stunden ohne Kind respektive mit einem Kind weniger. Und das Kindergarten-Kind betritt mit dem Kindergarten eine neue Welt, zu der Eltern nur sehr begrenzt Zugang haben.

Wie geht’s dir damit?

Wie geht es dir mit der bevorstehenden Veränderung? Freust du dich darauf, dein Kind bei einem grossen Schritt zu begleiten? Bist du erleichtert, bald wieder etwas mehr Zeit und Luft für dich selber oder für kleinere Geschwisterkinder zu haben? Fragst du dich, ob der Alltag mit teilweise einem Kind weniger tatsächlich weniger anstrengend sein wird? Oder bist du wehmütig, weil dein Kind sich bald etwas von dir entfernen wird, seine eigene Lebenswelt unabhängig von dir entdecken wird? Machst du dir Sorgen, wie dein Kind den Start bewältigen wird?

So viel Unbekanntes steht dir bevor, und egal was Freunde und Bekannte dir erzählen – erst wenn du dann selbst in dieser neuen Phase drinsteckst, wirst du wissen, wie sie sich für dich, dein Kind und deine Familie anfühlt.

Kann man sich vorbereiten?

Kann man sich auf diesen neuen Lebensabschnitt vorbereiten? Nützt es etwas, wenn du dir schon bewusst machst, was auf dich zukommt? Wenn du vielleicht bereits etwas übst, loszulassen?

Vermutlich ist das sehr typenabhängig. Manche von uns brauchen es, sich bereits vorgängig viele Gedanken gemacht zu haben und sich gut vorbereitet zu fühlen. Andere mögen es lieber, einfach ins kalte Wasser zu springen. Was dir persönlich gut tut, kannst nur du entscheiden! Der einzige Tipp, denn ich dir geben würde: Lasst euch Zeit! Von den Sommer- bis zu den Herbstferien würde ich keine allzu grossen Aktivitäten fix einplanen. Es kann gut sein, dass ihr diese Zeit benötigt, um im neuen Alltag anzukommen. Ich handhabe das inzwischen bei jedem Stufen- oder Lehrerwechsel so (also praktisch jedes Jahr ;-)).

Hab einen guten Endspurt!

Ich wünsche dir einen guten Endspurt vor dem grossen Neustart und hoffe sehr, dass du die letzten Monate mit deinem Noch-nicht-Kindergartenkind trotz Unsicherheit und vielleicht auch Ungeduld noch etwas geniessen kannst!

Claudia: „Ich stelle mir immer vor, wer wohl das Täschli tragen wird!“

Claudia mit ein paar Täschlis aus ihrer eigenen Kollektion, den „Claudinas“

Wer näht eigentlich all die tollen Kindergartentaschen, Rucksäcke und so weiter? In den nächsten Wochen stellen wir hier alle cwirbelwind-Mitarbeiterinnen vor. Den Auftakt macht Claudia. Sie hat für cwirbelwind ihre eigene Kollektion entworfen, die «Claudinas».

Claudia, wie kamst du zu cwirbelwind?

Ich bin schon lange dabei – ich glaube, etwa seit 2006. Damals hatte Caterina so viele Aufträge, dass sie dringend Hilfe beim Nähen benötigte. Jemand hat ihr erzählt, ich sei Schneiderin. Da kam sie eines Tages einfach und hat an meiner Tür geklingelt. Wir waren zwar Nachbarinnen, hatten uns aber noch nie gesehen! Und da stand sie plötzlich vor mir und fragte mich, ob ich für sie arbeiten wolle. Erst war ich skeptisch. Ich arbeitete gerne mit Seide – ein ganz anderes Material als die Blachenstoffe, die cwirbelwind verwendet. Aber ich war einverstanden, es einfach mal zu probieren. Und schnell war klar: Das ist mein Ding! Inzwischen arbeite ich lieber mit Blachenstoffen als mit Seide.

Du nähst alle Täschli von dir zu Hause aus…

Ja, das ist super für mich. So kann ich zugleich das Telefon für die Firma meines Mannes hüten. Ich habe mir zu Hause ein ganzes Atelier eingerichtet. Das geht natürlich vor allem deswegen gut, weil ich im gleichen Dorf wohne.

Wie kam es zu deiner eigenen «Claudinas»-Kollektion?

Ich habe immer wieder Motive für cwirbelwind kreiert. Caterina meinte dann irgendwann: «Deine Motive sind einfach anders als unsere anderen – lass uns doch eine eigene Kollektion daraus machen.» Erst wollte ich das nicht, ich mag mich nicht in den Vordergrund drängen. Aber ich gebe zu, ich habe schon Freude an meiner eigenen Kollektion. Ich bin auch immer auf der Suche nach neuen Motiven, frage zum Beispiel Kinder was ihnen gefällt oder recherchiere im Internet, was es sonst so gibt. Und dann probiere ich stundenlang aus, welche Motive funktionieren. Dafür kann ich mich total begeistern!

Wie ist das für dich, wenn du ein Kind mit einem cwirbelwind-Täschli siehst?

Oh… das liebe ich! Da werde ich ganz aufgeregt! Wenn ich zum Beispiel irgendwo in Bern unterwegs bin und sehe da ein Kind mit cwirbelwind-Täschli, da freue ich mich riesig drüber. Ich frage mich dann immer: «Habe das wohl ich genäht?».

Wenn ich Täschli nähe, stelle ich mir auch immer vor, welches Kind wohl mal mit diesem Täschli in den Chindsgi geht. Wird es ihm gefallen im Chindsgi, was erlebt es dort wohl? Ich freue mich so, dass ich Produkte für Kinder herstellen darf.

Die Kollektion von Claudia, die Claudinas, findet ihr hier auf der cwirbelwind-Webseite.

„Geht das mit cwirbelwind überhaupt auf?“

Caterina Weber – nach wie vor leidenschaftlich gern cwirbelwind-Chefin

In der Rubrik @Caterina berichtet cwirbelwind-Gründerin und Inhaberin Caterina Weber über alles Mögliche, was ihr am Herzen liegt. Heute zur Frage, ob sie von cwirbelwind überhaupt leben kann.

„Kannst du überhaupt von cwirbelwind leben?“ Das werde ich oft gefragt.

Was für eine schwierige Frage. Was heisst denn schon „leben können“? Für die einen bedeutet es, als CEO und CFO ein fettes Auto zu fahren oder sich andere Prestigedinge leisten zu können. Und ja, ich arbeite viel und trage Verantwortung und ich möchte auch etwas verdienen. Aber wie viel soll es denn sein?

Diese Frage kannst du als Selbständige nur vor dem Spiegel klären. „Was ist deine Arbeit wert?“, habe ich mich mal gefragt. Du könntest unterrichten und hättest einen guten Lohn, und zwar unabhängig davon, wie gut du deinen Job machen würdest. Was brauchst du, um die Achtung vor dir zu behalten? Welchen Stellenwert hat das Geld?

cwirbelwind funktioniert gut

Ich habe diese Frage für mich beantwortet. Und gemessen an diesem persönlichen Massstab kann ich sagen: cwirbelwind funktioniert gut. Ich verdiene die Summe, die ich für mich selbst als angemessen definiert habe, und kann meinen Mitarbeiterinnen einen fairen Lohn auszahlen.

Das cwirbelwind erfolgreich wurde, hat wohl verschiedene Gründe: Zunächst  war die Idee gut, mich auf etwas zu fokussieren, und ich habe mich leidenschaftlich mit Kindermotiven auseinander gesetzt. Dazu kommt, dass ich einfach super liebe Menschen um mich herum habe. Als erstes sind es meine treuen Näherinnen, die im Sommer mehr arbeiten als im Winter, dann unsere begabten Freunde, die ihre Begabung zur Verfügung stellen, und natürlich mein unterstützender Mann. Es ist auch wichtig, dass ich sorgfältig mit dem Geld umgehe, nicht zu viel ausgebe und auch das Lager klein halte. Dass wir auf Bestellung arbeiten ist auch ein Erfolgsgeheimnis.

Die Kunst ist das Mass

Die Kunst ist wohl, wie bei so vielem, das Mass. Von nichts zu viel und auch nicht zu wenig, sei es materiell oder bei nichtmateriellen Dingen.

Mut aber kein Übermut, Bescheidenheit aber kein Kleinmachen, Selbstbewusstsein aber keine Selbstüberschätzung, Grosszügigkeit aber kein Verschwenden, Engagement aber keine Aufopferung. Und schlussendlich ist es ein Geschenk, ob man/frau Erfolg hat. Wir können so Vieles selber machen, uns einsetzen und eine gute Idee haben, aber am Ende bleibt das Göttliche, was den Rest dazu tut. Immer.

Nachhaltigkeit: 5 Tipps um Plastikabfall zu vermeiden

Alternativen zu Plastik sind nicht schwer zu finden

Nachhaltiger leben – ja gerne! Aber wo anfangen? Die Vermeidung von Plastikmüll ist eine gute Möglichkeit, um einen nachhaltigeren Lebensstil zu pflegen. Schon kleine Schritte, die ohne grossen Aufwand realisierbar sind, bewirken viel!

1. Plastiksäcke vermeiden

Bei Obst- und Gemüsekäufen mitgebrachte Stofftüten verwenden. Diese gibt es inzwischen ja auch bei Coop und Migros zu kaufen. Ich deponiere diese nach Gebrauch jeweils direkt wieder in den Einkaufstaschen, damit ich sie beim nächsten Einkauf dabeihabe. Auch in meiner Handtasche und im Rucksack habe ich eine Tüte deponiert, so bin ich auch für Spontankäufe gerüstet. Zudem versuche ich, immer Einkaufstaschen dabei zu haben. Im Auto sind stets welche im Kofferraum deponiert, für die Handtasche habe ich eine dieser ganz klein zusammenfaltbaren Taschen.

2. Beim Einkauf auf Verpackungsmüll achten

Obst und Gemüse möglichst nicht in Plastik verpackt, sondern offen kaufen. Auch andere Lebensmittel gibt es oft in unterschiedlichen Varianten, hier kann man auf die Verpackung achten. Getränke, Öl und Essig beispielsweise gibt es meist sowohl in Plastik- als auch in Glasflaschen.

3. Keine Klarsichtfolie

Hier leisten verschieden grosse Dosen gute Dienste. Schüsseln im Kühlschrank können auch einfach mit Tellern abgedeckt werden. Und ein toller Klarsichtfolien-Ersatz für unterwegs sind Bienenwachstücher (gibts zB hier [unbezahlte Werbung]).

4. Auf feste Seife umsteigen

Wer beim Händewaschen von flüssiger auf feste Seife umsteigt, spart eine Menge Verpackungsmüll – und das ganz ohne Aufwand. Gute Seifen gibt es in grösseren Drogerien, aber auch in vielen Onlineshops. Wer mag, kann auch für Duschen und Haarwäsche auf Seife umsteigen – dazu werden wir bei Gelegenheit ausführlicher berichten.

5. Kein Wasser aus PET-Flaschen

Unser Hahnenwasser ist qualitativ so hochwertig, dass abgefülltes Wasser unnötig ist. Für unterwegs gibt es inzwischen viele tolle Glas- oder Edelstahlflaschen im Handel. Und wer gerne Kohlensäure mag, kann sich mit einem Wassersprudler in Sekundenschnelle sein Wasser zubereiten – ist erst noch billiger und erspart einem Wasserschleppen und Entsorgungsaufwand.

Gedanken zum Frauentag

Das cwirbelwind-Team: Ein reines Frauenteam

Heute ist Weltfrauentag. Das muss bei einer Firma mit nur Frauen gefeiert werden!

Oder zumindest erwähnt, denn feiern können wir nicht zusammen, weil ich im Kloster bin. Für eine ganze Woche, stellt euch das vor: Caterina im Kloster und dann noch schweigend! Vielleicht spreche ich da sonst mal drüber.

Aber jetzt zu uns Ladies!

Einen siebten Sinn hätten wir, habe ich gehört und eine gute Intuition. Schmerzen können wir mehr ertragen als Männer, die würden ja eine Geburt gar nicht durchstehen können. Multitasking-fähig seien wir und kreativ in den täglichen Problemlösungssituationen. Mutige Managerinnen eines Kleinunternehmens sind wir, wenn wir Familie haben und alles unter einen Hut bringen müssen, organisieren, planen, verarzten, verhandeln, schlichten, trösten, haushalten, arbeiten und  lieben.

Sei stolz auf dich, liebe Frau!

Wir sind einzigartig, jede von uns. Wunderbart, wertvoll und geliebt. Vergesst das bitte nie!

Einzigartig auch unser Zickengen. Kürzlich dachte ich bei einer Begegnung, dass der grösste Feind der Frau wohl die Frau selber ist. Neid, Missgunst, das doofe Vergleichen und das sich dann dann schlecht fühlen? Das kenne ich gut.

Ich kenne aucb die andere Seite, nämlich, dass ich meiner Berufung wegen beneidet werde, Es ist nicht selbst verständlich, seine Berufung finden zu dürfen.  Manchmal beginnt es mir einer bewussten Suche und manchmal wächst frau in die Berufung hinein fast ohne es zu merken. Und manchmal bleibt es eine offenen Sehnsucht, mit der Du dich auch versöhnen darfst…

Nicht allzu schnell, gell, das Kopfindensandstecken. Weil ja, auch du bist berufen.

Ich wünsche dir für heute, dass Du dir deines Frauseins bewusst bist, dass du dich selber spürst, deine Bedürfnisse anmelden kannst, ohne den Anspruch zu haben, dass sie in Erfüllung gehen, und ein natürliches, weibliches Selbstbewusstsein.

Du bist wertvoll.

Caterina

Logopädie: Wozu und in welchen Fällen?

Für ein sauberes „s“ ist diese Zunge noch etwas zu weit vorne

Wann benötigen Kinder Logopädie? Und schadet eine solche Therapie nicht dem Selbstbewusstsein des Kindes? Zum heutigen Tag der Logopädie stellen wir diese Fragen einer Logopädin.

Schon ich selbst habe als Kind die Logopädie besucht – ich habe stark gelispelt. Soweit ich mich erinnere, hat mir die Therapie in der Regel Spass gemacht. Und das Wichtigste: Sie war von Erfolg gekrönt. Ohne die damalige Therapie wäre mein heutiger Beruf als Radiojournalistin definitiv nicht möglich gewesen.

Deswegen war es für mich auch keine Frage, ob ich meine eigene Tochter in die Logopädie schicken sollte, als das Thema aufkam. Aus verschiedenen Gründen zog sich ihre Therapie über mehrere Jahre hin. Dennoch ging sie immer ausgesprochen gerne, und ihre Logopädin wurde für sie zu einer Art Vertrauensperson, einem Halt wenn sie anderweitig gerade Schwierigkeiten hatte in der Schule. Inzwischen neigt sich die Therapie dem Ende zu, und wir werden sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge abschliessen.

Zum heutigen Tag der Logopädie habe ich der Logopädin Gisela Aebischer ein paar Fragen gestellt.

Bei welchen Problemen kommen Logopäden zum Einsatz?

Grundsätzlich stehen bei uns Probleme mit der Sprache im Zentrum. Zu uns kommen also Kinder, die bestimmte Laute nicht bilden können oder die allgemein nur schwer verständlich sprechen können. Aber auch Kinder, die Probleme haben mit dem Sprachverständnis oder mit einem auffallend kleinen Wortschatz kommen zu uns.

Wie therapieren Sie solche Probleme?

Damit Sprache gelingt, sind Fähigkeiten in den Bereichen Motorik/Bewegung sowie Wahrnehmung notwendig. Wir arbeiten in der Regel an diesen Fähigkeiten.

Hapert es an der Motorik, können Kinder bestimmte Laute nicht bilden. Dann arbeiten wir oft erst an der Grob- und später an der Feinmotorik, bevor wir uns mit der Mundmotorik beschäftigen.

Bei Wahrnehmungsproblemen hören Kinder beispielsweise den Unterschied zwischen verschiedenen Lauten nicht. Dann trainieren wir das.

Manchmal fehlt es auch am grundlegenden Verständnis dafür, wofür Sprache überhaupt nützlich ist. Wenn Kinder verstehen, dass Sprache zum Austausch dient und sie mit ihrer Hilfe ihre Bedürfnisse äussern können, hilft ihnen das oft sehr.

Wie wichtig ist es, sprachliche Probleme frühzeitig zu therapieren?

Bei starken Problemen ist das sehr wichtig. Wenn Kinder kaum zu verstehen sind oder sich sehr darüber ärgern, dass sie nicht «richtig» reden können, sollte man schon vor dem Kindergarten eine Therapie ins Auge fassen. Normalerweise sollte der Kinderarzt das bei Routineuntersuchungen bemerken.

Umgekehrt ist es aber gar nicht tragisch, wenn ein Kindergartenkind das «r» oder «sch» zu Beginn noch nicht richtig artikulieren kann. Diese Laute entwickeln sich oft recht spät.

Wie lange dauert eine Therapie in der Regel?

Das ist extrem unterschiedlich. Bei kleinen Kindern dauert sie oft nicht so lang – ich habe auch schon mal ein Kind nur gerade einen Monat lang therapiert. Umgekehrt kann es sich aber auch mal über 3 oder sogar noch mehr Jahre hinziehen. Oft sind es so 1 – 2 Jahre. Manchmal macht es auch Sinn, eine Weile zu pausieren. Wenn beispielsweise in der Schule die schriftliche Sprache hinzukommt, kann man ein Kind dann nochmal einige Zeit lang unterstützen.

Ist nicht die Gefahr da, dass ein Kind mit einer Therapie stigmatisiert wird, und allenfalls an Selbstvertrauen einbüsst?

Ich beobachte eher das Gegenteil. Wenn Kinder auch mal Schwierigkeiten überwinden und an etwas arbeiten müssen, dann ist das auch eine Lebensschule. Die Kinder erhöhen so ihre Frustrationstoleranz. Und wenn sie ihre Fortschritte sehen, haben sie Erfolgserlebnisse, was ihr Selbstbewusstsein stärkt.

Die Sache mit den Mündern

Zum Aufmalen des Munds ist eine ruhige Hand gefragt

Warum die wohl unbeliebteste Aufgabe im cwirbelwind-Atelier das Aufmalen des Mundes auf ein Motiv ist.

„Michelle, magst du dem Rössli den Mund aufmalen?“, fragt mich cwirbelwind-Mitarbeiterin Sybille und streckt mir aufmunternd ein beinahe fertiges Chindsgitäschli entgegen. Ich wehre erschrocken ab – und ernte schallendes Gelächter.

In den darauffolgenden Minuten werde ich darüber aufgeklärt, was es mit den Mündern bei cwirbelwind auf sich hat. Die sind nämlich tatsächlich eine Art Sorgenkind. Schon klar – wer bei einem fixfertigen Täschli im allerletzten Schritt einem Tierli oder einer Prinzessin den Mund aufmalt und diesen verpfuscht, der hat im schlimmsten Fall das gesamte Täschli ruiniert. Die Verantwortung trägt keine der Näherinnen gerne.

Erst malen oder erst nähen?

„Ich male den Mund meist auf das Motiv auf, bevor ich das gesamte Täschli zusammennähe“, erklärt mir Näherin Käthi. Allerdings müsse man dann wahnsinnig aufpassen, dass man den Mund nicht versehentlich noch verschmiere – weshalb auch nicht alle Näherinnen diese Reihenfolge wählen. Zudem können auf Täschli, welche zunächst fürs Lager produziert werden, keine Münder aufgemalt werden – die Farbe würde mit der Zeit leicht verblassen, und das Täschli soll ja in perfektem Zustand beim künftigen Besitzer ankommen.

Es kommt deswegen durchaus vor, dass die Täschli von Mitarbeiterin zu Mitarbeitern geschoben werden, weil sich grade keine eine ausreichend ruhige Hand zutraut. Und hin und wieder trifft cwirbelwind-Chefin Caterina morgens dann einen Stapel Täschli auf ihrem Schreibtisch an – im Zweifelsfall muss die Chefin selbst Hand anlegen.

Ich merke mir: Wenn ich in Zukunft an einer cwirbelwind-Mitarbeiterin mit Filzstift in der Hand vorbeilaufe, mache ich erstens einen weiten Bogen um sie herum und bin zweitens aufs Sorgfältigste darauf bedacht, sie auf keinen Fall zu erschrecken.

Wieder zuhause nehme ich als allererstes gespannt die Chindsgitäschli meiner Töchter unter die Lupe – auf beiden prangen einwandfreie, schöne Münder…

Znüni – kein einfaches Thema

Auch der beste Znüni macht nur Sinn, wenn er gegessen wird

Da kann man noch so motiviert sein, seinem Kind nur gesunde, abwechslungsreiche Znünis mitzugeben: Wenn sie nicht gegessen werden, sitzt man auf verlorenem Posten.

Ich kann man mich noch lebhaft an den ersten Spielgruppen-Znüni erinnern, bei dem ich dabei war. Ich fiel ich aus allen Wolken: Da wurden Znüniböxli mit Babybel, Würstli, Sandwiches mit Wurst, Käse und Gemüse oder mit Guezliförmli ausgestochen Gurkenblüemli, Rüebliherzen und Toast-Tierli ausgepackt. Offensichtlich hatte ich Rabenmutter meine Töchter ganz schön vernachlässigt.

Der gute Wille war da

Vor dem Kindergartenstart nahm ich mir dann Grosses vor. Ausgewogen sollte der Znüni jeweils sein, gesund, abwechslungsreich – und den Kindern auch noch schmecken.

Ich versuchte es mit einer grossen Auswahl: verschiedene Früchte, Rüebli, Gurken, Cherrytomaten… Meine Töchter wollten Apfelschnitze. So gut wie jeden Tag. Zwei Jahre lang – und darüber hinaus. Würde der Spruch „an apple a day keeps the doctor away“ stimmen – wir bräuchten uns vor Viren und Bakterien überhaupt nicht mehr zu fürchten…

Theorie vs Praxis

Als kürzlich im Kindergarten informiert wurde, wie ein idealer Znüni aussehe, konnte ich nur müde lächeln. Schon klar, ein Vollkornbrötli wäre der optimale Energiespender – aber nur, wenn es auch gegessen würde. Dass allzu ungesunde Sachen nicht gern gesehen werden, kann ich gut nachvollziehen. Aber dass in vielen Kindergärten (glücklicherweise nicht in unserem) Bananen (zu süss) oder Salzstängeli (Weissmehl) verboten werden dann scheint mir das schon etwas extrem.

Eine Zeit lang versuchte ich zwar, zumindest die „Beilage“ zu variieren. Aber auch da scheiterte ich kläglich. Oft genug kommen die Kinder gar mit Resten „fremder“ Znünis nach Hause – längst habe ich aufgehört, mich zu wundern, wie Salzbrezeln, Chipsreste und Minipics (die bei uns gar keiner mag!) in Znüniböxli und Täschli kommen.

Inzwischen hab ich es so ziemlich aufgegeben. Meist bleibt es beim restlos unkreativen Standardznüni: Vollkorncracker (manchmal als „Sandwiches“ mit Butter dazwischen) und Apfelschnitze.

Gemüse, verschiedene Obstsorten, Milchprodukte und vernünftiges Brot werden nebenbei bemerkt bei uns durchaus gegessen. Aber halt nicht zum Znüni.

Sind eure Kinder da anders? Welcher Znüni kommt bei euch besonders gut an? Und wie wichtig ist euch, dass der Znüni eurer Kinder gesund ist?

Caterina: „cwirbelwind ist mein Zuhause!“

Caterina in ihrer cwirbelwind-Welt

In der Rubrik @Caterina berichtet cwirbelwind-Gründerin und Inhaberin Caterina Weber über alles Mögliche, was ihr am Herzen liegt. Heute darüber, was cwirbelwind ihr bedeutet.

Ich mag die Idee, mich euch in einem Blog mitzuteilen. Schliesslich erlebe ich viel, und habe viel zu erzählen. So freue ich mich, euch in Zukunft immer wieder mal daran teilhaben zu lassen, was mir auf dem Herzen ist.

Zum Beispiel dieses kleine Erlebnis von heute Morgen: Ich war joggen am Zürichsee und habe einen Abstecher ins Seefeldquartier gemacht. Als ich da so durch die Strassen lief, sind mir ein wunderschönes Blumengeschäft und ein super herziges Bistro mit einem besonderen Konzept aufgefallen. Ich musste anhalten und reinschauen. „Wie überleben diese beiden Geschäfte wohl?“, habe ich mich gefragt.

Diese Frage wird auch mir oft gestellt. Aber das war es nicht, was mich berührt hat. Zur Frage, wie cwirbelwind das alles stemmen kann, schreibe ich gerne ein andermal.

Vision und Herzblut

Es hat mich berührt, wie viel Herzblut, Engagement, Leidenschaft, Vision und Hoffnungen hinter beiden Läden stecken. Wie liebevoll sind doch die beiden Orte eingerichtet und mit wie viel Liebe zum Detail. Es hat mich glücklich gemacht, zu sehen, dass Menschen ihrem Traum nachgehen, ihn umsetzen, mutig sind und an die Öffentlichkeit treten. Ich wünsche den Inhabern von Herzen die nötigen Freunde, die mittragen, die richtige Haltung und das Glück, welches von oben kommt und wir nicht machen können (auch dazu sonst mal mehr).

Und dann kam mir der Gedanke, dass ich das ja auch mache. cwirbelwind ist auch mein Zuhause, liebevoll eingerichtet mit Vision und Herzblut. Die Manufaktur berührt mich und auch die Menschen, die uns besuchen. Es ist eine kleine Oase und eine eigene Welt. Ich habe sie schaffen dürfen, diese Welt, wo die Kinder im Zentrum stehen und die Erwachsenen ihrem inneren Kind begegnen.

Wie wertvoll.