Sibylle: «Durch cwirbelwind ist mein Hobby zum Beruf geworden»

cwirbelwind-Näherin Sibylle sitzt strahlend an der Nähmaschine, vor ihr ein halb fertig genähtes Chindsgitäschli.
Sibylle näht an einem cwirbelwind-Täschli

Wer näht eigentlich all die tollen Kindergartentaschen, Rucksäcke und so weiter? In loser Folge stellen wir hier alle cwirbelwind-Mitarbeiterinnen vor. Heute im Fokus: Sibylle, Täschli-Näherin und «Upcycling-Queen» von cwirbelwind.

Du bist die Upycling-Queen bei cwirbelwind…

Ja, ich verwerte vor allen Dingen gerne Bettbezüge. Daraus mache ich beispielsweise Znünisäckli oder ähnliches. Ich finde es schade, alles gleich wegzuwerfen. Auch Kleidung versuche ich erst mal zu flicken – wenn man sie noch brauchen kann, ist das doch viel besser als immer gleich alles zu entsorgen.

Du arbeitest seit über 10 Jahren bei cwirbelwind – wie kam es dazu?

Ich traf damals auf einem Wiesendanger Markt auf Caterina. Dort verkaufte ich meine eigenen Blachentaschen. Caterina sprach mich an und erzählte, sie stelle auch Blachentaschen her. Gleich bei diesem ersten Kennenlernen gab sie mir auch schon heisse Tipps, wo ich an gutes Material kommen könne. Von Konkurrenzdenken keine Spur! Das hat mich total beeindruckt, dass sie mich gleich so spontan unterstützt hat.

Wir blieben etwas in Kontakt – und eines Tages rief sie mich an: «Ich ertrinke in Arbeit. Hättest du Kapazität, für mich zu arbeiten?». Ich war grade am Überlegen ob ich wieder in meinen ursprünglichen Beruf – ich bin gelernte Physiotherapeutin – zurückkehren wollte. Als Caterina mich anfragte, war für mich schnell klar: Das ist es, was ich will. Wenn man so will, habe ich durch diese Anfrage mein Hobby zum Beruf gemacht. Meine eigene Blachentaschen-Produktion habe ich dann sukzessive zurückgefahren, es gibt nun auch keine Homepage mehr – ich bin Teil der cwirbelwelt geworden.

Du hättest ja auch deine eigene Taschen-Marke mehr pushen können…

Ach, das wollte ich nicht. An dem Punkt, an dem ich war, hätte ich mich professionalisieren müssen, um weiter zu wachsen. All diese Dinge rund ums Nähen – die Vermarktung, die professionelle Website, die Verwaltung – ich bin ganz froh, dass ich mich mit denen nicht herumschlagen muss. Ich bin gerne ein Teil von Caterinas Label geworden, statt mein eigenes gross aufzuziehen.

Welches sind deine Haupt-Aufgaben bei cwirbelwind?

Ich nähe hauptsächlich Chindsgitäschli und Turnsäckli. Andere cwirbelwind-Produkte fallen eher nicht in meine Zuständigkeit. Ausser neuerdings die Znüni-Säckli, die sind quasi «mein Baby».

Wie reagierst du, wenn du cwirbeltäschli siehst?

Finde ich meeega cool! Heute Morgen kam ich mit einer Handvoll Täschli unter dem Arm zu Fuss ins Atelier, und da waren grad ein paar Chindsgikinder unterwegs. Die haben sich gegenseitig angestupft und wurden ganz aufgeregt… Eins von ihnen hatte selbst ein cwirbelwind-Täschli und war ganz stolz. Das war wahnsinnig herzig!

Welche Motive magst du am liebsten?

Ich mag gerne die einfachen Motive. Den Orca, den Löwen… Die wirken fast besser, finde ich. Motive wie das Seilbähnli finde ich zwar cool, aber mir persönlich gefallen einfachere, schlichtere Motive einfach besser. Das ist jetzt einfach mein persönlicher Geschmack – ich freue mich über die riesige Vielfalt an Motiven bei cwirbelwind, so ist sicher für jeden etwas dabei.

Alexandra: „Ich freue mich jeden Tag auf die Arbeit!“

Wer näht eigentlich all die tollen Kindergartentaschen, Rucksäcke und so weiter? In den nächsten Wochen stellen wir hier alle cwirbelwind-Mitarbeiterinnen vor. Heute im Fokus: Alexandra, die Allrounderin bei cwirbelwind und Stellvertreterin von cwirbelwind-Chefin Caterina.

Wie bist du zu cwirbelwind gekommen?

Vor ziemlich genau 10 Jahren habe ich einen Artikel über cwirbelwind gelesen. Darin erwähnte Caterina, dass sie an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt sei. Ich bin gelernte Schneiderin und war auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Also habe ich mich blind beworben – und Caterina war noch so froh…

Was magst du besonders an der Arbeit bei cwirbelwind?

Also das Wichtigste zuerst: Ich freue mich wirklich seit 10 Jahren jeden Morgen, zur Arbeit zu kommen! Das Team ist toll – obwohl wir ein reines Frauenteam sind, gibt es bei uns keine Zickereien. Dafür sorgt Caterina mit ihrer guten Gesprächskultur. Wir reden offen und ehrlich miteinander, so dass Konflikte nicht lange vor sich hin schwelen.

Ich liebe die Vielseitigkeit meiner Aufgaben. Ich bin ja auch Stellvertreterin von Caterina, mache neben dem Nähen also auch viele Büroarbeiten. Das mag ich total.

Du machst auch sehr oft Shownähen…

…oh ja, das ist mit Sicherheit eine meiner Lieblingsaufgaben. Ich finde es so spannend, wie unterschiedlich die Kinder sind, die herkommen. Manche sind ganz hibbelig und von Anfang an mit Feuereifer bei der Sache. Andere sind schüchtern, finden das Nähen aber trotzdem sehr spannend und tauen auch mit der Zeit etwas auf und machen gerne mit. Hin und wieder habe ich den Eindruck, dass ein Kind eher widerwillig beim Shownähen dabei ist. Wenn dann die Begleitperson Druck ausübt und versucht, das Kind dazu zu bringen sich zu beteiligen, ist mir das ziemlich unwohl. Aber das sind die Ausnahmen – meist spüre ich die Begeisterung der Kinder gut.

Du hast selber ein Kind im Kindergartenalter, empfindest du das als Vorteil?

Genau, meine Jüngste. Die Grossen waren damals, als ich einstieg, bereits aus dem Kindergartenalter raus. Dadurch, dass ich jetzt nochmal ein Chindsgi-Kind habe, erlebe ich diese ganze Chindsgi-Welt nochmal hautnah. Das ist schon gäbig für meine Arbeit hier.

Wie reagierst du, wenn du irgendwo unterwegs ein Kind mit cwirbelwind-Täschli siehst?

Da freue ich mich immer riesig, und ich muss an mich halten, um mich nicht gleich auf das Kind zu «stürzen». Ich habe das auch schon gemacht, als ich ein Kind aus einem Geschäft kommen sah mit nigelnagelneuem Täschli. Da bin ich auf es zu gegangen und habe ihm erzählt, dass ich solche Täschli nähe und vielleicht sogar genau dieses Täschli gemacht habe. Die Mutter fand das glaube ich witzig, das Kind war eher irritiert. Das mache ich deswegen nicht mehr. Aber sie springen mir schon immer sofort ins Auge, unsere Täschli, und mein Herz macht jedes Mal einen kleinen Hüpfer…

Alexandra hat erst kürzlich hier darüber berichtet, wie sie das Shownähen jeweils erlebt. Ihren Bericht findet ihr hier.

Claudia: „Ich stelle mir immer vor, wer wohl das Täschli tragen wird!“

Claudia mit ein paar Täschlis aus ihrer eigenen Kollektion, den „Claudinas“

Wer näht eigentlich all die tollen Kindergartentaschen, Rucksäcke und so weiter? In den nächsten Wochen stellen wir hier alle cwirbelwind-Mitarbeiterinnen vor. Den Auftakt macht Claudia. Sie hat für cwirbelwind ihre eigene Kollektion entworfen, die «Claudinas».

Claudia, wie kamst du zu cwirbelwind?

Ich bin schon lange dabei – ich glaube, etwa seit 2006. Damals hatte Caterina so viele Aufträge, dass sie dringend Hilfe beim Nähen benötigte. Jemand hat ihr erzählt, ich sei Schneiderin. Da kam sie eines Tages einfach und hat an meiner Tür geklingelt. Wir waren zwar Nachbarinnen, hatten uns aber noch nie gesehen! Und da stand sie plötzlich vor mir und fragte mich, ob ich für sie arbeiten wolle. Erst war ich skeptisch. Ich arbeitete gerne mit Seide – ein ganz anderes Material als die Blachenstoffe, die cwirbelwind verwendet. Aber ich war einverstanden, es einfach mal zu probieren. Und schnell war klar: Das ist mein Ding! Inzwischen arbeite ich lieber mit Blachenstoffen als mit Seide.

Du nähst alle Täschli von dir zu Hause aus…

Ja, das ist super für mich. So kann ich zugleich das Telefon für die Firma meines Mannes hüten. Ich habe mir zu Hause ein ganzes Atelier eingerichtet. Das geht natürlich vor allem deswegen gut, weil ich im gleichen Dorf wohne.

Wie kam es zu deiner eigenen «Claudinas»-Kollektion?

Ich habe immer wieder Motive für cwirbelwind kreiert. Caterina meinte dann irgendwann: «Deine Motive sind einfach anders als unsere anderen – lass uns doch eine eigene Kollektion daraus machen.» Erst wollte ich das nicht, ich mag mich nicht in den Vordergrund drängen. Aber ich gebe zu, ich habe schon Freude an meiner eigenen Kollektion. Ich bin auch immer auf der Suche nach neuen Motiven, frage zum Beispiel Kinder was ihnen gefällt oder recherchiere im Internet, was es sonst so gibt. Und dann probiere ich stundenlang aus, welche Motive funktionieren. Dafür kann ich mich total begeistern!

Wie ist das für dich, wenn du ein Kind mit einem cwirbelwind-Täschli siehst?

Oh… das liebe ich! Da werde ich ganz aufgeregt! Wenn ich zum Beispiel irgendwo in Bern unterwegs bin und sehe da ein Kind mit cwirbelwind-Täschli, da freue ich mich riesig drüber. Ich frage mich dann immer: «Habe das wohl ich genäht?».

Wenn ich Täschli nähe, stelle ich mir auch immer vor, welches Kind wohl mal mit diesem Täschli in den Chindsgi geht. Wird es ihm gefallen im Chindsgi, was erlebt es dort wohl? Ich freue mich so, dass ich Produkte für Kinder herstellen darf.

Die Kollektion von Claudia, die Claudinas, findet ihr hier auf der cwirbelwind-Webseite.