Chindsgi-Einteilung: «Es chunnt scho guet»

cwirbelwind rät zu Gelassenheit bei der Chindsgi-Einteilung
Darauf hofft man: Gute Chindsgi-Freunde

In diesen Tagen gibt es in unserem Atelier ein Thema, das immer wieder zur Sprache kommt: Die Chindsgi-Einteilungen. Kinder, die ihr Täschli bei uns aussuchen, berichten freudestrahlend davon, dass sie zur Chindsgilehrerin kommen, die sie schon vom grossen Bruder oder der grossen Schwester kennen. Oder sie sind traurig, dass sie in eine andere Klasse eingeteilt wurden als die beste Freundin oder der beste Freund. Eltern erzählen hinter vorgehaltener Hand, dass sie sich die Einteilung schon etwas anders gewünscht hätten. Dass sie erleichtert sind, dass ihr Gesuch bewilligt wurde. Oder dass sie skeptisch sind, ob die Lehrperson zu ihrem Kind passt.

Auch bei uns im Team Gesprächsthema

Auch wir cwirbelwind-Frauen unterhalten uns beim Kaffee hin und wieder über unsere eigenen Erfahrungen. Wir haben schon so einige Überraschungen erlebt in Bezug auf Chindsgi-Einteilungen.

Das Kind zum Beispiel, dass in den Kindergarten im Nachbarsort eingeteilt wurde wohin es per Schulbus chauffiert werden musste, trotz Kindergarten in 10 Minuten Gehdistanz. Oder die Tochter, die als einziges Kind aus dem Quartier in einen bestimmten Kindergarten geschickt wurde, während alle anderen Kinder gemeinsam in eine Klasse kamen.

Jedes Mal steht man dann vor der Entscheidung: Ärgere ich mich über diese Einteilung, lege ich gar Rekurs ein (der höchstwahrscheinlich ohnehin abgewiesen würde)? Oder sage ich mir: «Chunnt scho guet» und kommuniziere meinem Kind gegenüber von Anfang an positiv?

Eine positive Einstellung hilft

Die Erfahrung hat uns cwirbelwindler gelehrt, dass Zweiteres der bessere Weg ist. Wenn wir unsere Kinder unsere gemischten Gefühle nicht spüren liessen, freuten sie sich jeweils von Anfang an auf ihre Kindergärten und waren hochmotiviert.

Und: Sie haben eine wunderbare Kindergartenzeit erlebt. Haben neue Freunde gefunden und die bisherigen Freunde entweder kaum vermisst oder halt in ihrer Freizeit getroffen. Lehrpersonen, von denen wir zunächst Negatives gehört haben, haben sich als für unser jeweiliges Kind als genau die richtige Lehrperson erwiesen, weil die Chemie stimmte (etwas, dass sich nie vorhersagen lässt).

Die Probleme, die wir gefürchtet hatten, fanden oftmals mehr im Kopf von uns Eltern als realen Alltag unserer Kinder statt.

Gelassenheit macht Sinn

Wir wissen nicht, wie unsere Kinder sich entwickeln und verändern. Wir wissen nicht, wo die Chemie passt und wo nicht. Wir wissen nicht, welche vermeintlichen Nachteile sich unter Umständen als Vorteil erweisen, und umgekehrt.

Wir denken: Am besten sind eine grosse Portion Gelassenheit und Vertrauen in die Fähigkeit unserer Kinder, sich einer Situation anzupassen und ihren Weg zu gehen. Wenn sie frustriert sind von einer Einteilung, dann seid da für sie, begleitet sie in ihrem Frust, und macht ihnen Mut – und haltet die Unsicherheit gemeinsam mit ihnen aus.

Es chunnt scho guet!

Und wenn sich eine Situation doch einmal als untragbar erweisen würde – dann ist es immer noch früh genug, um sich dem Problem zu stellen. Und zu kämpfen, wenn es denn nötig sein sollte.

Die letzten Monate vor dem Kindergarteneintritt

Nur noch ein paar Monate, dann darf das Täschli mit in den Chindsgi

Die Zeit rennt: Nur noch knapp 5 Monate, dann ist es so weit: Kindergartenstart! Die letzten Monate, bevor das erste Kind in den Kindergarten kommt, sind aufregend. Nicht nur für das Kind, auch für die Eltern.

Insbesondere, wenn das Kind bislang hauptsächlich zu Hause betreut wurde, steht eine grosse Änderung im Alltag bevor. Bald wird der Tag einer vorgegebenen Struktur folgen müssen. Der frühe Morgen wird hektischer, unter Umständen stressig… Dafür folgen danach ein paar Stunden ohne Kind respektive mit einem Kind weniger. Und das Kindergarten-Kind betritt mit dem Kindergarten eine neue Welt, zu der Eltern nur sehr begrenzt Zugang haben.

Wie geht’s dir damit?

Wie geht es dir mit der bevorstehenden Veränderung? Freust du dich darauf, dein Kind bei einem grossen Schritt zu begleiten? Bist du erleichtert, bald wieder etwas mehr Zeit und Luft für dich selber oder für kleinere Geschwisterkinder zu haben? Fragst du dich, ob der Alltag mit teilweise einem Kind weniger tatsächlich weniger anstrengend sein wird? Oder bist du wehmütig, weil dein Kind sich bald etwas von dir entfernen wird, seine eigene Lebenswelt unabhängig von dir entdecken wird? Machst du dir Sorgen, wie dein Kind den Start bewältigen wird?

So viel Unbekanntes steht dir bevor, und egal was Freunde und Bekannte dir erzählen – erst wenn du dann selbst in dieser neuen Phase drinsteckst, wirst du wissen, wie sie sich für dich, dein Kind und deine Familie anfühlt.

Kann man sich vorbereiten?

Kann man sich auf diesen neuen Lebensabschnitt vorbereiten? Nützt es etwas, wenn du dir schon bewusst machst, was auf dich zukommt? Wenn du vielleicht bereits etwas übst, loszulassen?

Vermutlich ist das sehr typenabhängig. Manche von uns brauchen es, sich bereits vorgängig viele Gedanken gemacht zu haben und sich gut vorbereitet zu fühlen. Andere mögen es lieber, einfach ins kalte Wasser zu springen. Was dir persönlich gut tut, kannst nur du entscheiden! Der einzige Tipp, denn ich dir geben würde: Lasst euch Zeit! Von den Sommer- bis zu den Herbstferien würde ich keine allzu grossen Aktivitäten fix einplanen. Es kann gut sein, dass ihr diese Zeit benötigt, um im neuen Alltag anzukommen. Ich handhabe das inzwischen bei jedem Stufen- oder Lehrerwechsel so (also praktisch jedes Jahr ;-)).

Hab einen guten Endspurt!

Ich wünsche dir einen guten Endspurt vor dem grossen Neustart und hoffe sehr, dass du die letzten Monate mit deinem Noch-nicht-Kindergartenkind trotz Unsicherheit und vielleicht auch Ungeduld noch etwas geniessen kannst!